Das Aargauer Kuratorium freut sich, dass das Kunstschaffen und die kulturelle Tätigkeit im Kanton Aargau im vergangenen Jahr wieder gleichauf zu 2019 ist: Im Jahr 2019 waren es insgesamt 721, im Jahr 2022 678, und 2023 sogar 759 Gesuche. Aber auch an den kulturellen Angeboten und hohen Besucherzahlen in vielen Institutionen mit Ausnahme von Jazz & Rock/Pop zeigt sich die Aufbruchstimmung und die lebendige Vielfalt.

Verschiedene Schwerpunkte prägten unsere Tätigkeit im vergangenen Jahr. Nebst der eigentlichen Kerntätigkeit der Kunstförderung orientieren wir uns am Kulturkonzept, das seit 1. Januar 2023 die kulturpolitischen Ziele und Handlungsschwerpunkte der kantonalen Kulturförderung für die nächsten sechs Jahre festlegt.

Der allgemeinen Teuerung wirkt die ausserordentliche Anpassung des Budgets 2024 entgegen: Parlament und Regierung bewilligten einen Teuerungsausgleich von 5 Prozent. Damit erhöhen sich die Mittel aus dem Staatshaushalt von 5 Millionen auf 5.25 Millionen und diejenigen aus dem Swisslos-Fonds von 1.4 Millionen auf 1.47 Millionen. So stehen dem Kuratorium im Jahr 2024 erfreulicherweise insgesamt 320’000 Franken für den Teuerungsausgleich an die Projekt- und Programmbeiträge zur Verfügung.

Zusammen mit der Abteilung Kultur setzte das Aargauer Kuratorium ein Projektteam ein, das die historisch gewachsenen Strukturen, Zuständigkeiten und Instrumente der kantonalen Kulturförderung mit Fokus auf die Institutionenförderung in einem ersten Schritt analysierte. 2024 sollen in einem zweiten Schritt die Massnahmen definiert werden, um die formulierten Ziele zu erfüllen.

Das bereits anfangs Jahr zusammen mit der Abteilung Kultur durchgeführte Kulturforum widmete sich dem Thema Nachhaltigkeit. In acht Stationen wurden Kulturprojekte vorgestellt, die bereits heute vorwiegend ökologische Aspekte in ihre Arbeit einbeziehen. Nicht nur ökologische, sondern auch gesellschaftliche und ökonomische Aspekte der Nachhaltigkeit werden die Arbeit der Kulturakteurinnen und -akteure von Kulturbetrieben über Kunstschaffende bis hin zu Förderinstitutionen in Zukunft beeinflussen.

Ein besonderer Höhepunkt im vergangenen Jahr war die Übergabe des mit 40’000 Franken dotierten Aargauer Kunstpreises an Ruedi Häusermann am 15. September 2023 im Stapferhaus in Lenzburg. Die Jury des Aargauer Kuratoriums zeichnete mit ihm einen vielseitigen, hoch geschätzten Künstler aus, der als Musiker, Komponist und Regisseur seit vielen Jahren in der Musik- sowie Theaterszene international präsent ist.

Kunst und Kultur haben gerade in unsicheren Zeiten, wie wir sie mit Kriegen, Umweltkatastrophen und wirtschaftlicher Instabilität erleben, eine besondere Bedeutung. Nicht nur befähigen sie uns, uns mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und damit die Gegenwart zu verstehen. Sie bereichern unser Leben auf lustvolle Art, können provozieren und uns Visionäres aufzeigen. Vor allem aber bringen sie Menschen zusammen und laden zur Reflexion und kritischer Auseinandersetzung ein, was zur Öffnung der Gesellschaft beiträgt. Diesem wichtigen Gut gilt es Sorge zu tragen, es zu pflegen und zu schützen. Dieser Aufgabe widmet sich das Aargauer Kuratorium in seiner täglichen Arbeit mit Herzblut und Freude.

Daniela Berger, Präsidentin Aargauer Kuratorium